Alzheimer begleitet Betroffene wenige, zehn oder mehr Jahre. Manchmal macht die Krankheit aus einem Erwachsenen einen nahezu hilflosen Menschen: einen Menschen, der die einfachsten Tätigkeiten des Alltags wie Gehen und Sitzen nicht ohne fremde Hilfe tätigen kann. Dessen natürlicher Tag-Nacht-Rhythmus nicht normal verläuft. Der reagiert wie ein kleines Kind. Wenige Menschen sind in der Lage, die für die Betreuung eines Alzheimer-Patienten erforderlichen seelischen und körperlichen Kräfte aufzubringen.

Häusliche Pflege bei Alzheimer

Die Erfahrung zeigt, dass die häusliche Pflege sich auf Alzheimer-Patienten positiv auswirkt. Der Vorteil liegt in der Betreuung durch vertraute Menschen in einer vertrauten Umgebung. Allerdings gilt dies unter der Voraussetzung, dass sich der oder die Betreuer der Aufgabe gewachsen fühlen.
Betreuer, die sich überfordert fühlen, zu Aggressivität oder gereiztem Verhalten neigen, bewirken das Gegenteil. Ein derartiges Verhalten wirkt sich negativ auf die Krankheit aus.

Einfühlungsvermögen

Betreuer versuchen im Idealfall, in die Welt des Kranken zu versinken. In dieser Welt kommt nahezu allem, was im Alltag passiert, eine andere Bedeutung zu. Das ist nicht leicht, aber für die Betreuung eines an der Alzheimerkrankheit Erkrankten ist es wichtig, dies von Zeit zu Zeit zu versuchen.Auf diese Weise fällt es leichter, ein Gefühl für den Erkrankten und seine Probleme zu entwickeln.
Betreuer messen die Reaktionen des Kranken im Idealfall nicht mit den Maßstäben eines gesunden Menschen. Besser ist es, ein Verhalten zu entwickeln, das den Umgang mit den Erkrankten wesentlich erleichtert.

Die Umgebung des Erkrankten informieren

An Alzheimer Erkrankte sind sich ihrer Defizite und Handicaps bewusst und viele schämen sich. Besonders, da diese Funktionsstörungen das Gehirn betreffen. Die Folge ist ein vermindertes Selbstwertgefühl. Deswegen ist es sinnvoll, dem Kranken verletzende Äußerungen bezüglich seiner Defizite zu ersparen. Dies gilt für Betreuer und andere Menschen, die mit dem Betroffenen regelmäßig in Kontakt kommen. Am besten ist es, die Umgebung des Kranken zu informieren. Je mehr Menschen, denen der Kranke begegnet, Bescheid wissen, desto niedriger das Risiko verletzender Verhaltensweisen gegenüber dem kranken Menschen.