Bei beiden Geschlechtern kann ein überaktiver Blasen-Muskel durch Blasenkrebs oder Blasenentzündung verursacht sein.

Auch Nerven und Rückenmarkserkrankungen können zum Auftreten von Inkontinenz führen. Weitere Faktoren, die die für die Betroffenen unangenehme Gesundheitsstörung herbeiführen, sind Stoffwechselerkrankungen (Diabetes mellitus), Schlaganfälle, altersbedingte degenerative Erkrankungen (Demenz), psychische Störungen (Psychosen, geistige Retardierung etc.) und angeborene Fehlbildungen. Sie kommen jedoch nur selten vor und treten oft schon im Kindes- oder Jugendalter auf.

Bei Männern führen Schließmuskel-Probleme infolge von Prostata-Operationen und eine krankhaft vergrößerte Prostata (benignes Prostata-Syndrom) oft zur Blasen-Schwäche. Da dabei die Harnblase nicht vollständig entleert wird, bleibt Restharn zurück, der die Ansiedlung von Bakterien und folglich Blasenentzündungen begünstigt. Außerdem können derartige Entleerungsstörungen Nierenversagen und den Tod des Betroffenen verursachen.

Bei weiblichen Patienten ist die Blasenschließmuskel-Schwäche oft durch eine Überdehnung der Beckenbodenmuskulatur infolge schwerer Geburten, Mehrfach-Geburten und zu hohem Körpergewicht bedingt. Später können die hormonellen Veränderungen während der Wechseljahre zur Schwächung der Beckenbodenmuskulatur führen. Unmittelbare Folge sind Blasen-Senkung und Erschlaffung des Schließmuskels. Außerdem können mehrfache Unterleibs-Operationen Inkontinenz begünstigen.