Vorwiegend empfiehlt der Mediziner die medikamentöse Behandlung. Vor allem ältere Personen, die von einem primären Glaukom betroffen sind, sprechen recht gut auf die Medikamente an. Der Mediziner setzt einerseits auf Wirkstoffe, welche die Entstehung des Kammerwassers drosseln und andererseits auf Substanzen, die in weiterer Folge den Abfluss des Kammerwassers verbessern. Klassische Glaukom-Medikamente sind als Augentropfen, Tabletten oder auch als Injektionslösungen verfügbar.

Vor allem vertraut der Mediziner dahingehend auf Betablocker, da diese die Kammerwasser-Produktion bremsen. Jedoch dürfen Betablocker nicht bei Herzkrankheiten oder Asthma bronchiale verordnet werden.

Auch Carboanhydrasehemmer sorgen für eine verminderte Produktion des Kammerwassers. Das Mittel kann, wenn der Patient unter einem akuten Glaukom-Anfall leidet, direkt in die Venen des Betroffenen injiziert werden.

Prostaglandine senken hingegen den Augeninnendruck; in weiterer Folge kann das Kammerwasser besser abfließen.

Auch Sympathomimetika können angewandt werden, da sie ebenfalls die Kammerwasser-Produktion verringern.

Auch Parasympathomimetika wird gerne verordnet; durch jenen Wirkstoff wird der Kammerwasser-Abfluss erleichtert. Das Problem des Wirkstoffs besteht jedoch darin, dass ältere Personen, welche jenes Medikament einnehmen, über eine Verschlechterung ihrer Sehfähigkeit klagen.

Mitunter kann es auch vorkommen, dass der behandelnde Arzt unterschiedliche Präparate kombiniert. So ist es möglich, dass nicht nur die Produktion des Kammerwassers reduziert, sondern gleichzeitig auch der Abfluss erleichtert wird. Der Mediziner muss jedoch die Kombination sowie Dosierung selbst wählen und an den Glaukom des Patienten anpassen.

Doch nicht immer helfen medikamentöse Behandlungen. In vielen Fällen muss daher der Patient operiert werden. Hin und wieder stellt die Operation auch eine ergänzende Glaukom-Therapie dar. Der Mediziner verabreicht daher Medikamente, welche für eine Druckentlastung sorgen, damit der Patient operiert werden kann. Liegt etwa eine angeborene Form des Glaukoms vor, muss so schnell wie möglich operiert werden.

Mittels Laser-Trabekuloplastik ist es möglich, dass das Geflecht im Kammerwinkel „beschossen“ wird; diese Operation garantiert eine deutliche Verbesserung des Abflusses. Des Weiteren kann der Augendruck um etwa 8 mm abgesenkt werden. Die Operation findet unter lokaler Betäubung statt; nach dem Eingriff muss der Patient nicht im Spital bleiben, sondern kann nach Hause.

Im Rahmen der Trabekelektomie bzw. Trabekulotomie wird das Kammerwasser direkt aus der Vorderkammer des Auges abgeleitet. Der Mediziner setzt ein Drainagesystem, sodass das Kammerwasser zur Bindehaut absickert und von dort direkt über die Gefäße abgeleitet werden kann. Im Rahmen der Trabekelektomie wird der Patient ebenfalls nur lokal betäubt und kann nach dem Eingriff, der etwa 30 Minuten dauert, nach Hause gehen.

Eine weitere Möglichkeit ist die Iridektomie und Laser-Iridotomie. Der Kammerwinkel wird – sofern das Glaukom im Engwinkel lokalisiert wurde – erweitert. Dabei stanzt der Mediziner ein Loch in die Iris (Regenbogenhaut); das Loch wird mittels Laserstrahl oder einem sehr feinen Messer gemacht. Durch das Loch besteht die Möglichkeit, dass das Augenwasser in die vordere Augenkammer fließt. Auch dieser Eingriff erfolgt unter lokaler Betäubung.

Im Rahmen der Zyklophotokoagulation oder Zyklokryokoagulation werden der sogenannte Ziliarkörper, der Teil des Auges, an dem sich die Augenlinse befindet, „verkocht“. Mit dieser Methode schafft es der Mediziner, dass einerseits die Produktion des Augenwassers reduziert und andererseits der Augeninnendruck gesenkt wird. Erfolgt die Behandlung mittels Zyklokryokoagulation, werden mittels Kältestift die Ziliarkörperanteile zerstört. Jene Verfahren werden aber nur dann empfohlen, wenn bereits andere Operationen durchgeführt, jedoch nicht den gewünschten Erfolg mit sich gebracht haben.

Eine weitere Methode ist die Eröffnung des sogenannten „Schlemm’schen Kanals“. Der Arzt öffnet den Kanal mittels einer Sonde und kann somit gleichzeitig eine Öffnung zu der vorderen Augenkammer erreichen. Jene Methode wird vorwiegend bei einem angeborenem Glaukomdurchgeführt.