Bei einem sogenannten Dekubitus handelt es sich um ein Druckgeschwür,

das besonders bei bettlägerigen, aber auch bei in ihrer Mobilität lediglich eingeschränkten Menschen auftreten kann. Verschiedene Risikofaktoren begünstigen seine Entstehung, während eine gute Pflege ihm in den meisten Fällen vorbeugt.

Bei längerem, unbewegten Liegen oder Sitzen vergrößert sich der durch das eigene Körpergewicht ausgeübte Druck besonders auf einige Körperstellen. Hierbei variiert die zur Entwicklung eines Dekubitus benötigte Zeit je nach Zustand des Patienten stark – teilweise können wenige Stunden unbewegten Liegens bereits ausreichen. Durch den konstanten Druck erleidet das zwischen Haut und Knochen befindliche Gewebe Schaden, irgendwann bricht die Haut auf. Es kommt zu Entzündungen und vielleicht sogar Nekrosen; antibiotische Behandlungen und operative Eingriffe können die notwendigen Folgen sein.

Risikofaktoren, wie eine flüssigkeitsarme Haut (besonders bei älteren Patienten), Diabetes, Unter- oder Übergewicht beschleunigen die Entwicklung eines Dekubitus. Auch Patienten mit einer Harn- oder Stuhlinkontinenz müssen verstärkt gepflegt werden. Ihre Haut wird durch die Ausscheidungen irritiert und angegriffen, was die Entwicklung eines Dekubitus an den betroffenen Stellen befördern kann. Selbst kleinste, druckverstärkende Pflegefehler, wie beispielsweise Krümel im Bett, Falten im Bettlaken oder das Liegen auf einem Infusionsschlauch begünstigen die Entstehung von Druckgeschwüren.

Besonders gefährdet sind Körperstellen, auf denen höherer Druck lastet und bei denen wenig Muskel- oder Fettgewebe zwischen Haut und Knochen vorliegt. Hierzu zählen beispielsweise Steiß, Beckenknochen, Fersen, Knöchel, Ellbogen, Schultern usw.

Der Entstehung eines Druckgeschwürs kann durch regelmäßiges Wenden des Patienten vorgebeugt werden.

Wie häufig das Wenden zu praktizieren ist, sollte in einem für jeden Patienten einzeln aufgestellten Pflegeplan ausgearbeitet werden, der dessen persönliche Risikofaktoren in Betracht zieht. Selbst noch mobile Patienten können Druckgeschwüre entwickeln, wenn sie Risikofaktoren aufweisen. Hier kann durch Ermunterung zur Bewegung geholfen werden. Auch sollten viel liegende oder sitzende Patienten regelmäßig auf Rötungen und Druckstellen untersucht werden, um erste Anzeichen früh zu erkennen und Druckgeschwüre gar nicht erst entstehen zu lassen. Neben dem Gewährleisten einer sauberen, glatten Unterlage, können zur Prophylaxe Antidekubitusmatratzen verwendet werden, die besonders druckentlastend und feuchtigkeitsableitend sind.