Im Laufe unseres Lebens erkranken wir regelmäßig an verschiedenen Beschwerden

Einige von ihnen sind harmlos und lassen sich problemlos behandeln, andere nehmen einen schwerwiegenderen Verlauf an. Krankheiten sind ein Teil unseres Alltags, sie lassen sich in einigen Fällen vorbeugen, aber niemals in ihrer Gesamtheit ausschließen. Mit fortschreitendem Alter erkranken Menschen vermehrt an Alterskrankheiten.

Was sind Alterskrankheiten?

Bei Alterskrankheiten handelt es sich um Symptome, die ab einer bestimmten Altersklasse vermehrt auftreten und damit als typisch für ein spezifisches Alter beschrieben werden können. Bei jüngeren Personen treten sie in einem solchen Ausmaß nur selten auf. Alterskrankheiten gehören zu einer der häufigsten Todesgründe älterer Generationen. Die Erscheinungen können sich bereits zuvor bemerkbar machen, wie im Kindes- oder Erwachsenenalter. Eine Alterskrankheit zeichnet sich jedoch durch verschiedene Prozesse aus, die in einem wesentlich gravierenderen Verlauf resultieren. Dazu gehören zum Beispiel gesundheitliche Einschränklungen und Funktionsverluste wie eine langsamere Verheilung aufgrund der abnehmenden Selbstheilungskraft der Zellen. Darüber hinaus werden Alterskrankheiten durch eine hohe Latenzzeit gekennzeichnet. Sie entwickeln sich schleichend, sodass Symptome meistens erst spät auftreten. In der Zeit zwischen Erkrankung und Beschwerden können zum Beispiel verschiedene Krebsarten wachsen. Alterskrankheiten entwickeln sich also vermehrt im Verborgenen, was das Risiko für Folgeerscheinungen oder eine schlechtere Prognose erhöht. Als prägend gilt die Schwere der Alterskrankheit: Sie kann im Tod resultieren. Es existieren unterschiedliche Alterserkrankungen. Dabei gibt es statistische Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Nicht jede Krankheit trifft beide Geschlechter in demselben Ausmaß.
Weltweit sterben jeden Tag ungefähr 150.000 Menschen. 2/3 von ihnen, also 100 Personen, erliegen Alterskrankheiten. Insbesondere in industriell fortgeschrittenen Ländern mit einer guten medizinischen Versorgung steigt der Anteil. Hier kann er bis zu 90 Prozent betragen.

Welche Ursachen stecken hinter Alterskrankheiten?

Krankheiten häufen sich mit zunehmenden Alter. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Bereits unsere Gene bestimmen einen Teil unserer Gesundheit. So treten spezifische Erkrankungen in einigen Familien öfter auf als in anderen. Die individuelle Veranlagung wird maßgeblich durch den Lebensstil mitgeprägt. Eine ungesunde Lebensweise erhöht damit das Risiko für Alterserkrankungen sowie andere Beschwerden in späteren Lebensabschnitten. Alkohol- und Tabakkonsum fördern unter anderem die Entstehung von Krebs, tierische Produkte können Herzinfarkte und andere degenerative Symptome begünstigen. Darüber hinaus spielen das Gewicht eine Rolle, der tägliche Speiseplan sowie die Bewegung. Im fortschreitenden Alter verlangsamen sich viele Prozesse im Organismus. So kann zum Beispiel die Verheilung von Wunden beeinträchtigt sein, Muskulatur wird abgebaut, der gesamte Körper befindet sich in einem Wandel. Unter Umständen fallen erste Fehlregulationen des Organismus auf, wie die Entstehung eines Tumors. Die Arbeit des Immunsystems fällt aufgrund verschiedener Faktoren schwächer aus. So neigen ältere Menschen zum Beispiel dazu, sich relativ wenig zu bewegen. Darüber hinaus sinkt in der Regel der Appetit, weshalb weniger gegessen wird. Gleichzeitig ist der Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen jedoch unverändert. Deswegen ist das Risiko einer Mangelernährung im Alter erhöht. Weil unser Organismus auf viele Stoffe angewiesen ist, kann eine fehlende Aufnahme in verschiedenen Symptomen resultieren.

Welche Alterskrankheiten existieren?

Alterserkrankungen betreffen verschiedene Bereiche im menschlichen Körper. Sie machen sich durch Kreislaufbeschwerden, Diabetes, Inkontinenz, Schwerhörigkeit, Osteoporose oder Erkrankungen von Haut und Atemsystem bemerkbar. In den letzten Jahrzehnten hat sich zudem der Anteil von Demenz- und Alzheimererkrankungen drastisch erhöht. Prognosen zufolge soll die Zahl weiter steigen und im Jahr 2050 jeden Zweiten betreffen. Zu Alterserkrankungen gehören nicht nur physische Leiden, sie können sich auch auf die Psyche auswirken. So erkranken ältere Menschen zum Beispiel vermehrt an Depressionen.

Wie können Alterserkrankungen vorgebeugt werden?

Eine gute Präventionsmöglichkeit ist ein gesunder Lebensstil. Dabei gibt es hier viele Dinge zu beachten.

1. Ernährung
Als besonders elementar wird in der Regel die Ernährung angesehen. Immerhin kann der menschliche Körper nur dann optimal arbeiten, wenn ihm sämtliche Nährstoffe zur Verfügung stehen. Dazu gehören Eiweiße, Fette und Kohlenhydrate genauso wie Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe. Der Körper kann die wenigsten Substanzen selber herstellen. Dementsprechend ist es notwendig, auf einen ausgewogenen Speiseplan zu achten. Eine gute Möglichkeit stellt die Ernährung nach dem Regenbogen dar. Die Farbe von Obst und Gemüse verrät nämlich bereits etwas über die Inhaltsstoffe. Je bunter der Teller ist, desto mehr verschiedene Substanzen stecken in der Mahlzeit. Auf diese Weise ist es bereits möglich, sich zu orientieren und seinem Körper alle wichtigen Vitamine zu geben. Weil freie Radikale verschiedene Erkrankungen begünstigen können, zum Beispiel Alzheimer und andere degenerative Erscheinungen, darf viel Wert auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin C gelegt werden. Bei Vitamin C handelt es sich nämlich um einen Antioxidanten, der das Gewebe vor den schädlichen Einflüssen der freien Radikalen schützt. Freie Radikale sind aggressive Sauerstoffverbindungen, die mit körpereigenen Strukturen reagieren. Antioxidantien sind dazu in der Lage, die chemische Reaktion abzufangen. Vitamin C findet sich insbesondere in Obst und Gemüse wieder. Dazu gehören unter anderem Kiwis, Johannisbeeren oder Zitrusfrüchte.

2. Sport
Die Bewegung sollte in keinem Lebensalter fehlen. Bewegung baut Stress ab, schützt das Immunsystem und führt zu einem höheren Wohlbefinden. An der frischen Luft praktiziert, wird zudem die Aufnahme von Vitamin D gefördert. Welche Sportart ausgeübt wird, spielt letztendlich keine Rolle. Viel wichtiger ist es, sich regelmäßig zu bewegen und fit zu bleiben. Insbesondere im hohen Alter kann es hilfreich sein, den Puls im Auge zu behalten und auf Leistungssport zu verzichten. Bereits wöchentliches Walking oder Spaziergänge können den ganzen Körper auf Trab bringen. Auf diese Weise wird gleichzeitig dem fortschreitendem Muskelabbau im Alter entgegengewirkt. Ein gestärktes Immunsystem reduziert Infektionen und vermeidet lange Heilungsprozesse.

3. Stress vermeiden
Stress hat verschiedene Auswirkungen auf den Körper. Er macht sich sowohl physisch als auch psychisch bemerkbar. Wer häufig in stressigen Situationen steckt, weist ein erhöhtes Niveau an Stresshormonen auf. Kortisol beeinflusst den Stoffwechsel und kann zum Beispiel für eine unbeabsichtigte Gewichtszunahme verantwortlich sein. Darüber hinaus lassen sich Kopfschmerzen, Sodbrennen, Unruhe, Schlaflosigkeit, Antriebslosigkeit, Gereiztheit, Lustlosigkeit und Depressionen nicht ausschließen. Evolutionär betrachtet handelt es sich bei Stress um einen wirkungsvollen Mechanismus. Er mobilisiert Energien, um diese für eine Flucht oder einen Kampf aufzugebrauchen. Allerdings lassen sich heutige stressige Situationen nicht mit jenen vor einigen tausend Jahren vergleichen. Die Prozesse haben nicht verändert, die Rahmenbedingungen schon. Leiden wir unter Stress, bauen wir den Energieüberschuss in der Regel nicht durch sofortige Bewegung ab. Auf diese Weise entstehen dauerhaft die zahlreichen negativen Folgen des Stresses. Deswegen ist es wichtig, ausreichende Entspannungsphasen in den Alltag einzubauen. Körperliche Betätigung ist eine der Möglichkeiten, Stress loszuwerden. Weiterhin helfen bestimmte Techniken wie Progressive Muskelentspannung oder Yoga.

4. Schlaf
Ausreichend Schlaf ist in jedem Alter wichtig. Ältere Menschen benötigen zwar normalerweise weniger nächtliche Ruhe als Kinder. Sie sollte trotzdem nicht unterschätzt werden. Immerhin dient der Schlaf der Erholung vom Tag. Der Körper fällt in einem Zustand tiefer Entspannung, sämtliche Erfahrungen und Erlebnisse werden verarbeitet. Wer zu wenig schläft, muss mit physischen und psychischen Folgen rechnen. Dazu gehört zum Beispiel eine Veränderung des Stoffwechsels. So lässt sich bei Menschen mit starken Schlafstörungen unter anderem ein verschlechterter Kohlenhydratstoffwechsel mit erhöhten Blutzuckerwerten feststellen. Auf seelischer Ebene drohen Konzentrationsschwäche, eine Abnahme der Leistungsfähigkeit, Reizbarkeit, eingeschränktes Reaktionsvermögen und Depressionen. Deswegen ist es wichtig, die Ursachen des Schlafmangels zu bekämpfen. Einige Patienten/ Patientinnen plagen sich abends zum Beispiel mit negativen Gedanken umher, Ängsten oder Sorgen. Konnte ein Grund für den schlechten Schlaf gefunden werden, ist es bedeutsam, eine zeitige Behandlung einzuleiten. Darüber hinaus lassen sich externe Faktoren verbessern. Dazu gehört unter anderem eine passende Raumtemperatur und die Beseitigung von unangenehmen Störquellen.

5. Übergewicht abbauen
Ein hoher BMI bringt gesundheitliche Nachteile mit sich. Insbesondere das innere Bauchfett gilt als gefährlich. Das Risiko für koronare Herzkrankheiten, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes und Gallenblasenerkrankungen ist teilweise stark erhöht. Wenn Übergewicht besteht, sollte es nicht ignoriert werden. Eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung lassen die überflüssigen Pfunde verschwinden. Besonders schonend für die Gelenke ist zum Beispiel Wassersport. Eine Ernährung mit wenig Fett und Zucker unterstützt den Abbau von Gewicht effektiv.

6. Weitere Faktoren
Um Alterskrankheiten zu vermeiden, ist ein gesunder Lebensstil von großem Vorteil. Wer raucht, sollte seinen Tabakkonsum zumindest reduzieren, bestenfalls jedoch aufhören. Dasselbe gilt für den Alkohol: Ein Gläschen Wein zwischendurch ist in Ordnung. Es sollte jedoch nicht die Regel werden. Darüber hinaus ist es sinnvoll, so wenige tierische Produkte wie möglich zu essen. Das Protein führt zu verschiedenen Beschwerden und steht in einer Verbindung zu Krankheiten wie Krebs und Osteoporose. Einige Stoffe von Fleisch und Co sorgen für Ablagerungen in den Arterien, wodurch es zu einem Herzinfarkt kommen kann. Pflanzliche Eiweiße hingegen gelten als unbedenklich. Sie finden sich zum Beispiel in sämtlichen Hülsenfrüchten, Spinat, Nüssen, Pilzen, Brokkoli, Haferflocken oder Sojaprodukten.

Alterskrankheiten nehmen in der Regel einen schwerwiegenden Verlauf an. In den letzten Jahrzehnten sind insbesondere Alzheimer und Demenzerkrankungen gestiegen. Letztendlich lässt sich niemand von einer Alterskrankheit freisprechen, weil die individuellen Gene eine Rolle spielen. Trotzdem ist es sinnvoll, sein Leben gesund zu gestalten. Die richtige Ernährung, Sport, wenig Stress und ausreichend Schlaf stellen eine fundierte Grundlage dar. Weiterhin ist es empfehlenswert, angebotene Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen und Erkrankungen nicht zu verschleppen. Wer an Husten und Schnupfen leidet, sollte lieber zum Arzt gehen, damit die Beschwerden schnell abklingen und sich nicht ausweiten. Welche vorbeugenden Maßnahmen angeboten werden, zum Beispiel zur frühzeitigen Erkennung von Tumoren, lässt sich in der Regel bei dem behandelnden Arzt oder der Krankenversicherung erfahren. Viele Leistungen sind mit dem Alter des Patienten/ der Patientin verknüpft.